Autsch!

Heute ist der letzte Tag der Diabetes Blog Woche 2019. Eigentlich wollte ich dieses mit einem Video abschliessen, da ich aber einen Pickel auf der Nase und auf der Stirn bekommen habe, wird das leider nichts :/ 

Es gibt Sachen, die die Leute aus Unwissenheit zu mir sagen, da bin ich dann auch gerne bereit aufzuklären, solche Sachen treffen mich nicht. Zum Beispiel, wenn ich ein Eis oder Kuchen esse, da werde ich gefragt ob ich das darf. Natürlich kann ich mir im ersten Moment keinen Spruch verkneifen wie :"Neeeeiiiinnn ich darf das eigentlich gar nicht essen, wenn ich das jetzt esse, kommt die Polizei und nimmt mich mit." ;) Das Gegenüber merkt dann sehr schnell, dass ich schon weiss was ich tue. Da bin ich dann aber gerne bereit aufzuklären, denn ich erwarte nicht, dass sich alle mit Diabetes auskennen, ich kenne auch nicht alle Krankheiten und was diese bewirken. Das Beispiel ist jetzt auch ein Satz, der einfach von Unwissenheit zeugt und nichts verletzendes hat, zumindest nicht für mich. Auch muss ich in Bezug auf das Beispiel zugeben, dass wir Diabetiker da zum Teil selber schuld sind, denn wenn wir Bilder im Diabetesblog,  mit Süsskram posten und schreiben: "Yeah das alles mampfe ich jetzt dann gleich!", dann muss man sich nicht über solche Fragen wundern. Denn heutzutage mit den analog Insulinen, sind wir nicht mehr an feste Essens- und Spritzzeiten gebunden, sowie an bestimmte Mengen an KH's.

Aussagen die mich beeinflusst haben sind zb. die von einem ehemaligen Hausarzt, er war da schon recht alt, er sagte zu mir als ich Anfangs 20. war, dass ich auf keinen Fall Kinder bekommen sollte, auch wenn mich das in dem Moment nicht so gestört hatte, denn zu dem Zeitpunkt hatte ich anderes im Kopf wie Familienplanung, da stand ganz oben auf der Liste, Feiern, Freunde, Reisen. Trotzdem hat es mich etwas später dann doch verunsichert. 

Das auch Beziehungen nicht zu Stande kamen, nachdem man erfuhr, dass ich Diabetes hatte, war hart für mich, den davor war alles bestens. Das hatte ich zweimal erlebt. Das tat weh, weil ich nichts für meinen Diabetes kann. Wenn ich meinen Körper tätowieren lasse oder piercen und ich lerne jemanden kennen, es läuft alles Prima und dann sieht die Person, dass ich sowas habe und stört sich extrem daran, dann okay, damit muss ich rechnen. Aber nur mit mir keine Beziehung führen zu wollen, weil ich Diabetikerin bin, das war hart. 

Ich wurde auch gefragt, ob ich dann wenn ich ein Hypo hätte, gewalttätig werde... Ähm ja also bei solchen Fragen, muss ich schon erst mal tief durch Atmen, bevor ich antworte. Ich kann so eine Frage dem Gegenüber nicht zum Vorwurf machen, da auch das von Unwissenheit zeugt, logisch kläre ich da auch auf, muss mich dann aber auch rechtfertigen, was ich nicht so toll finde. 

Als Kind musste ich mir Aussagen anhören wie, dass man mich nicht anfassen sollte, sonst wird man auch Zuckerkrank, oder dass ich eklig sei, weil ich Diabetes habe. Solche Aussagen haben mich sehr getroffen, führte auch dazu, dass ich nicht mehr so offen mit meinem Diabetes umging.

Später in der Schule, als ich in die Oberstufe kam, wussten zu Beginn, dass noch nicht alle dass ich Diabetikerin bin, ein Mitschüler, nahm an ich würde Drogen nehmen und ging zu meinem Lehrer, der wusste zu dem Zeitpunkt auch noch nicht, dass ich Diabetikerin bin. Hatte dann ein Gespräch mit dem Lehrer, in dem er sein Bedenken äusserte, dass ich Drogen konsumiere und er meine Eltern informieren müsste, ich klärte da die Situation nicht auf, weil ich sauer war, dass er nicht nachfragte, was denn mit mir sei und ob das wirklich stimmen würde. Erzählte es meinem Vater, dieser rief dann den Lehrer an und klärte die Sache auf. Nachdem schien der Lehrer Mitleid mit mir zu haben, denn bei Prüfungen und Hausaufgaben merkte ich schon, dass ich gegenüber den Anderen von ihm etwas bevorzugt wurde, was davor nicht der Fall war. Das hat mich mehr verletzt, wie dass er dachte ich würde Drogen nehmen, denn Mitleid brauch ich nicht!!! Das einzige was ich von meinen Mitmenschen erwarte, ist ein gewisses Verständnis in gewissen Situationen.

Was ich auch zwei-dreimal dann später zu hören bekam, als ich noch mit Pen spritzte, dass mein Insulin stinken würde und ich doch bisschen Abstand halten sollte.... Joa tut mir ja leid, dass es Insulin noch nicht mit verschiedenen Duftstoffen gibt...

Was ich zu den verbalen Entgleisungen natürlich fairer halber auch noch sagen muss ist, dass ich nicht nur Sachen hören musste in Bezug auf meinen Diabetes die mich verletzten, sondern, dass ich bei einem Hypo aber auch bei einem Hyper Sachen von mir gebe die mein Gegenüber verletzten.Natürlich bin ich bei nem Hypo nicht gewalttätig, aber gereizt und dann sag auch ich mal Sachen, die wirklich sehr verletzend sind und die mir danach auch leid tun. Da bin ich dann meinem engen Umfeld sehr dankbar, dass sie mir dass nicht übel nehmen, auch wenn ich weiss, es war verletzend. An dieser Stelle möchte ich meiner Typ F und Diabuddy Mirjam, (auch wenn sie selber keinen Dia hat) Danke sagen, denn sie zeigt grosses Verständnis und Interesse für meinen Diabetes, was ich nicht selbstverständlich finde. Manchmal ist sie besorgter über meine Werte wie ich ;)  

Dann Danke ich auch den Drei von der Diabetes Blog Woche, Ilka, Sascha und Saskia, finde es eine super Aktion die ihr da macht und ich freue mich, wenn ich auch nächstes Jahr wieder dabei bin, mit einem bis dahin professionaleren Blog. Danke auch allen die meinen Blog hier gelesen haben und ich würde mich freuen, wenn ihr ab und an wieder vorbeischauen würdet. Danke Euch allen, es hat mir wirklich grossen Spass gemacht.